Herwetongitarren wurden von Wolfgang Hüttl ab 1946 hergestellt. Herwetongitarren sind die absolute Rarität. Das Modell 7417 dürfte die Rarität unter den Raritäten darstellen und ist ein Symbol der Bubenreuther Gitarrenbautradition der Nachkriegsjahre Westdeutschlands. Die 7417 ist Restaurationsbedürftig da der Hals gebrochen war und mehr als dilletantisch angeleimt wurde. Der Hals muss nochmals abgenommen werden und fachmännisch angeleimt werden. Die Zarge ist im untereren Bereich mehrfach gebrochen (siehe Fotos) und hat einen Bodenbruch verursacht. Die Brücke für den Saitenabstand fehlt. Erwähnenswert ist der Tonabnehmer, welcher im Original erhalten ist. Die Funktionsfähigkeit desselben habe ich nicht getestet. Die Wirbel stammen aus der Entstehungszeit und dürften voll funktionsfähig sein. Wolfgang Hüttl wurde am 26.06.1921 in Schönbach im Egerland geboren. Er ist 1946, nach der Vertreibung der Sudetendeutschen, in Bubenreuth angekommen.  Dort gründete er die Fa. W. Hüttl.  Seine Frau war die Tochter von Rosa Klier (Besitzerin Fa. Klier) und die kaufmännische Leiterin des Betriebs. Die Fa. Hüttl hatte eine eigene Werkstatt und beschäftigte einschließlich Heimarbeiter ca. 50 Angestellte.  In den besten Zeiten wurden bis zu 500 Gitarren pro Tag versandt (Eigenbau und Handelsware). Die Firma existierte bis 1983.  Hauptsächlich wurden Gitarren und Bässe gebaut (mehr Akustische Modelle, weniger massive E-Gitarren).  Es gab ein paar Sonderanfertigungen von Hackbretter und Balalaiken, meistens als Messemuster oder in ganz kleinen Stückzahlen.  Alle Instrumente wurden vom Betrieb angefertigt bis auf die letzten Jahre, da wurden, aus wirtschaftlichen Gründen, zusätzlich Gitarren aus Asien importiert.  Wolfgang Hüttl verstarb am 25.12.1995.